Granada war sehr kalt, so sind wir einen Tag früher wieder Richtung Meer gefahren, in Benalmadena hatten wir Sonne🌞jippiih....

Die Überfahrt mit der Fähre hat heftiger Sturm um einen Tag verzögert. Den Tag haben wir genutzt um kurz Gibraltar zu besuchen....einmal mit dem BayerMAN gemächlich über die Startbahn eines Airports zu tuckern, das haben wir uns doch immer schon gewünscht.
Am ersten Dezember sind wir dann bei bewegter See mit der Fähre von Algeciras nach Ceute übergesetzt.
Der Grenzübergang völlig unkompliziert.
Doch bereits an der Grenze konnten wir feststellen wie Marokko funktioniert. Es gibt für alles Helfer, so auch um die Einfuhrmodalitäten für's Fahrzeug korrekt abzuwickeln, den richtigen Parkplatz zu finden oder auch den Weg aus der Medina.
Helfer sind überall zur Stelle, für ein paar Dirham machen sie fast alles möglich.
Die erste Nacht haben wir in Tetouan verbracht. Einer jener besagten Helfer hat uns raus aus der Medina gebracht und uns direkt zu unserem lauschigen Übernachtungsplatz unter vielen nachtaktiven Bussen geleitet. Nächsten Tag haben wir die Medina besucht. Weltkulturerbe, ursprünglich, schön, schlicht, nicht zu groß. Wieder hat uns ein Helfer gefunden....als wir vor dem Gerberviertel standen, haben wir kurz gezögert und da waren wir fällig. Die nächsten Stunden hat er uns in Ecken der Medina geführt, die wir sicher nicht entdeckt hätten....und er hat uns auch aus dem Gewirr an Gassen zurück ans Tageslicht in eine andere Welt zurückgeführt.
Unser Weg führt uns in die blaue Stadt Chefchauen auf 700 m über dem Meeresspiegel. Eine liebenswerte Kleinstadt, alles blau in blau, alles stressfrei.
Heftige Regenfälle treiben uns weiter Richtung Süden.

Das schlimmste Unwetter mit Sturm und sintflutartigem Regen haben wir im 1600 m hoch gelegenem Ifrane erlebt. Es war gut, als die Nacht vorüber war.
Unsere "Flucht" ging weiter Richtung Süden.....
nachdem wir die Pässe des Hohen Atlas überquert hatten, war der Wettergott etwas gnädiger.

Plötzlich ist da eine andere Welt.....erst dichte Zedernwälder mit freilebenden Berberaffen, dann plötzlich die Wüste.....

Wir haben den südlichsten Punkt unserer Fahrt erreicht. Wir sind in Merzuga am Erg Chebbi, einem wunderbaren kleinen Dünengebiet, das Dünen um die 200 m Höhe zu bieten hat.
Und wenn nicht gerade wilde Horden mit Quads herumrasen ist dieser Ort voller Ruhe und Schönheit und diese haben wir heute einfach genossen.
Wie es scheint, wurden wir heute zu einem wunderbaren Menschen samt seinem Museum Lalla Mimouna gerufen.
Wir hatten nur die Nacht auf dem zugehörigen Parkplatz draußen im Nirgendwo verbracht, als Hermann morgens von Zaïd Abbou angesprochen wurde, ob er denn eine gute Nacht gehabt hätte.
Er hat ein wenig erzählt und konnte uns sofort von seinem Werk überzeugen.
Zaïd Abbou, Künstler, Kalligraph, Sammler
alter Gebrauchsgegenstände, alter Handschriften, prächtiger Kleidungsstücke mit zugehörigem Schmuck jeweils von Berbern und den Touaregs.
Aber seine größte Leidenschaft ist das Wasser.....es sprudeln in seinem aufgebauten Dorf mehrere Quellen, alle liebevoll in Stein gefaßt.
Er vermittelt den Besuchern, besonders der marokkanischen Jugend die Wichtigkeit des Wassers, dem Quell des Lebens.
Auf unserem weiteren Weg zurück über den Hohen Atlas Richtung Marrakesch haben wir das Ksar Aït Benhaddou besucht.
Marrakesch ist unbeschreiblich......ein Fest der Sinne....
Es ist schön....und hässlich.
Es ist anziehend....und abstoßend.
Es ist Mittelalter....und Glitzerwelt.
Es ist dreckig, grau in grau.
Es ist über und über voller Leben.
Es ist ein eigener Mikrokosmos🌐
Es tickt im eigenen Takt, Zeit spielt keine Rolle.
Es ist reich....und schrecklich arm.
Es ist geschäftig, es ist beengend und lässt doch Raum für die ganze Welt.
Weiter geht der Weg ans Meer.....wir verbringen eine Nacht in Safi hoch über der tosenden Brandung. El Jadida ein recht beschaulicher Ort bietet eine sehr gut erhaltene Stadtmauer mit Rundumblick.
Casablanca wollten wir eigentlich umfahren, aber wie's mit Umleitungen halt so ist, durften wir doch mitten durch......stressig.
Sehr angenehm haben wir Rabat, die Hauptstadt und Königsstadt empfunden. Sauber, keine nervenden Händler und schöne Dinge wie das Mausoleum des Mohamed V., sowie der Hassan-Turm, die über der Stadt thronen sind wie Balsam für die Seele.
Eine Nacht in Moulay-Bousselham auf dem Campingplatz direkt an der Lagune. Der Platz ist sehr zu empfehlen, sehr sauber, wunderschöne Lage. Die Lagune kann mit kleinen Fischerbooten befahren werden.....
es mangelt nicht an Angeboten....wir haben
uns dann aber doch für einen Spaziergang entschieden.
Krönender Abschluss war Weihnachten in Tangier. Wir wurden von einer wunderbaren Familie zum Weihnachtsfest eingeladen und wurden so reich beschenkt wie nie.
Uns wurde so viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft entgegengebracht,
wir sind unendlich dankbar für die schönen Stunden.